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Aus dem Sanella-Album Australien Neuseeland |
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Die Straße zieht sich schnurgerade durch das Eukalyptus» und Akaziengestrüpp - wir nennen es Scrub - und durch die kahlen Sandflächen hin. Die Gegend wird immer trostloser. Weit und breit ist kein Baum zu sehen - von Menschen und Tieren gar nicht zu reden! Nördlich von uns läuft die Bahnlinie, die Kalgoorlie und Port Augusta verbindet. Sie führt 500 Kilometer weit ohne eine einzige Kurve durch die flache Wüste. McCurten meint: "Es ist die trostloseste Bahn, die ich kenne. Alle Reisenden atmen auf, wenn der Zug nach sechsstündiger Fahrt endlich eine leichte Linkskurve macht. Auch die Lokomotive scheint sich zu freuen; denn an dieser Stelle beginnt sie jedesmal zu pfeifen." Und dann erzählt McCurten von den Opalsuchern, die hier in der Nullarbor=Ebene leben, um die hellen, funkelnden Edelsteine zu finden. In den verzweigten, unerforschten Höhlen stecken sie im Gestein - glitzernd, lockend, gefährlich! Mancher Opalsucher hat auf der Jagd nach den wertvollen Steinen nicht mehr den Weg aus den langen, unterirdischen Höhlengängen zurückgefunden. "Hier müssen übrigens irgendwo Opalhöhlen sein", meint McCurten und biegt von der Straße ab. "Ich habe sie mir vor ein paar Jahren einmal angesehen. Vielleicht finden wir sie!" Aber wir finden sie nicht. Zwei Stunden fahren wir nun schon zwischen den grauen Salzbüschen und den Felsbrocken herum - von Höhlen ist nichts zu entdecken! Klaus schaut mich ein wenig besorgt an. "Hoffentlich finden wir hier wieder 'raus", flüstert er mir zu. "Wenn wir hier eine Panne haben, dann ..." Er spricht nicht weiter, sondern schaut angestrengt zum Horizont. Donnerwetter - was ist denn das? Der Himmel färbt sich plötzlich dunkel, graublau, fast braun ist er jetzt. |
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"Das hat uns gerade noch gefehlt!" flucht McCurten. "Ein Willy=Willy, ein Sandsturm. Jetzt nichts wie drauf! Wenn wir anhalten, werden wir rettungslos zugeweht!" Auf einmal steht eine dunkle Sandhose vor uns - wie ein riesiger drohender Baum! Ein lautes Prasseln und Pfeifen ringsum uns her-aber es ist nichts zu sehen, absolut nichts! Der Sand peitscht gegen Kühler und Windschutzscheibe, knattert auf das Dach wie ein Platzregen. Der Wagen jagt in die Dunkelheit hinein, schleudert hin und her. Plötzlich gibt es einen mörderischen Krach! Ich knalle mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe - der Wagen steht! McCurten drückt auf den Starter, der Motor springt an. Aber sooft er auch versucht, anzufahren - es gelingt nicht. Unsere Räder mahlen im Sand, das Auto kommt nicht vorwärts! Genau so schnell wie er kam, ist der Sandsturm vorüber. Wir alle sind - obwohl wir sofort die Scheiben hochdrehten - über und über mit feinem Sandstaub bedeckt. Augen und Nasen sind verklebt, auch zwischen den Zähnen knirscht der Sand. - Es ist gar nicht so einfach, aus dem Wagen herauszukommen. Wir sind völlig eingeweht. Nach zwei Stunden angestrengter Buddelei steht der Chevrolet endlich wieder frei. |
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